Als Wohlfahrtsverband gilt ein freiwillige Zusammenschluss entweder von
- mehreren einzelnen Personen, wie in einem Verein, oder
- Organisationen von rechtlichen Körpern wie Unternehmen, Kirchen, Stiftungen u.v.a.m.
Ziele sind Verbesserungen innerhalb der eigenen Gesellschaft, um individuelle oder Problemlagen ganzer Gruppen abzumildern oder zu beseitigen. Gleiches kann auch für Probleme im Ausland gelten.
- Wohlfahrtsverbände können regional oder bundesweit oder international tätig sein.
Die großen Wohlfahrtsverbände
Im Jahr 2005 gab es in der Bundesrepublik 9.743 Pflegeheime mit insgesamt 713.195 Plätzen. Von diesen Pflegeheimen war mehr als die Hälfte in der Trägerschaft der freigemeinnützigen Wohlfahrtsverbände (nicht nach Größe sondern ABC):
- Arbeiterwohlfahrt
- Caritas
- Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband
- Deutsches Rotes Kreuz
- Diakonie
- Jüdische Einrichtungen (siehe WP-Artikel)
sowie einige weitere gemeinnützige Organisationen, die keinem der großen Wohlfahrtsverbände angehören.
Allein der Deutsche Caritasverband z. B. betreibt insgesamt einen Anteil von 14 % an allen Pflegeheimen, also etwa 1300 bis 1400 Heime.
Im Diakonie-Branchenverzeichnis der Heime und vollstationäre Einrichtungen sowie sonstigen Wohnformen der Altenhilfe nennt die Diakonie 784 vollstationäre Einrichtungen (evtl. mit Kurzzeitpflegeplätzen) und weitere 34 vollstationäre Einrichtungen mit pflegefachlichem Schwerpunkt (zumeist für an Demenz Erkrankte). Die Statistiken zeigen weiter, dass die beiden großen Kirchen dabei durchaus die größeren, leistungsfähigeren Einrichtungen betreiben. Jedoch muss hinzugefügt werden, dass die Eigentümer jeweils lokale Verbände sind. Und ihr Gewicht ist regional sehr verschieden. In Baden-Württemberg waren es zum 1. Jan. 2006 z. B. 39 % durch die beiden Kirchen, 20,3 % durch sonstige gemeinnützige Träger, 28 % von privaten Gewerbetreibenden und durch staatliche Einrichtungen bzw. öffentlich verwaltete Stiftungen 13 Prozent. Die Pflege in Heimen wurde in Schleswig-Holstein von 38,7 %, in Brandenburg und Hessen dagegen nur von knapp 25 % benötigt (Quelle wie vor). Hier zeigt sich vermutlich ein starker Zusammenhang mit dem Ausbau der Sozialstationen. Innerhalb der Bundesländer gibt es jeweils noch einen starken Stadt-Land-Unterschied im Ausmaß der Nutzung der Heime.
Kurzinfos zu 5 bundesweit tätigen Wohlfahrtsverbände[]
Regionale Anschriften[]
Neues Verzeichnis mit den Anschriften, Telefon und Mail der verschiedenen Organisationen
Zunächst ein Bundesland als Beispiel
Baden-Württemberg[]
Arbeiterwohlfahrt - Bezirksverband Baden e. V.
Hohenzollernstr. 22, 76135 Karlsruhe Tel.: (0721) 8207-0, Fax: (0721) 8207-60 info@awo-baden.de
Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Württemberg e.V.
Oberer Hoppenlauweg 28, 70174 Stuttgart Tel.: (0711) 22903-0, Fax: (0711) 22903-60 bezirksverband@awo-wuerttemberg.de
Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart e. V.
Strombergstr. 11, 70188 Stuttgart Tel.: (0711) 2633-0, Fax: (0711) 2633-177 info@caritas-dicvrs.de
Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg e.V.
Alois-Eckert-Str. 6, 79111 Freiburg Tel.: (0761) 8974-0, Fax: (0761) 8974-390 dicv-Freiburg@caritas-dicv-fr.de
Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband, LV Baden-Württemberg e.V.
Haußmannstr. 6, 70188 Stuttgart Tel.: (0711) 2155-0, Fax: (0711) 2155-215 info@Paritaet-bw.de
Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Württemberg e.V.
Heilbronner Str. 180, 70191 Stuttgart Tel.: (0711) 1656-0, Fax: (0711) 1656-277 info@diakonie-wuerttemberg.de
Diakonisches Werk der Evangelischen Landeskirche in Baden e.V.
Vorholzstr. 3-7, 76137 Karlsruhe Tel.: (0721) 9349-0, Fax: (0721) 9349-202 info@diakonie-baden.de
DRK Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Badstr. 41, 70372 Stuttgart Tel.: (0711) 5505-0, Fax: (0711) 5505-139
info@drk-bw.de
DRK Landesverband Badisches Rotes Kreuz e.V.
Schlettstadter Str. 31-33, 79110 Freiburg Tel.: (0761) 88336-0, Fax: (0761) 88336-711 info@drk-baden.de
Israelitische Religionsgemeinschaft Baden - Der Oberrat -
Knielinger Allee 11, 76133 Karlsruhe Tel.: (0721) 9 72 50-0, Fax: (0711) 9 72 50-20 geschaeftsstelle@irg-baden.de
Israelitische Religionsgemeinschaft Württemberg
Hospitalstr. 36, 70174 Stuttgart Tel.: (0711) 228-3600, Fax: (0711) 228-3618
Landesseniorenrat Baden-Württemberg e.V.
Rotebühlstr. 131, 70197 Stuttgart Tel.: (0711) 613824, Fax: (0711) 617965 landesseniorenrat@lsr-bw.de
Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg
Augustenstr. 63, 70178 Stuttgart Tel.: (0711) 6 19 67-0, (0711) 6 19 67-67 info@liga-bw.de
andere Bundesländer[]
- Die Volkssolidarität besteht aus dem Bundesverband und sechs Landesverbänden in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Dies liegt an der DDR-Vergangenheit dieses
Wohlfahrtsverbandes. Daneben bzw. ergänzend gibt es viele Orts- oder Regionalverbände.
- Das Deutsche Blindenhilfswerk (DBHW, Duisburg) unterstützt die Integration hilfsbedürftiger blinder oder stark sehbehinderter Menschen unabhängig von einer Mitgliedschaft in ganz Deutschland und in vielen Ländern Osteuropas und Afrikas. Daneben gibt es lokale Selbsthilfegruppen und örtlichen Blinden- und Sehbehindertenvereine.
Subsidiarität[]
… oder Subs.prinzip heißt in diesem Zusammenhang, dass staatliche Einrichtungen nicht tätig werden, solange wie Wohlfahrtsverbände die entsprechende Aufgaben (für ihn) lösen wollen und können.
Damit wird dem jeweiligen Wohlfahrtsverband auch eine Art Bestandsgarantie bei dieser Aufgabe erteilt, die als Teil der Daseinsfürsorge sonst vom Staat gemäß Gesetz (z.B. GG, SGB) durchzuführen wäre. Das hat für alle Beteiligten oder Betroffenen wichtige Konsequenzen bei der Finanzierung, Förderung, Steuerrecht.
Siehe auch[]
- Pflegeheimkette, Krankenhauskette (Konzerne)
- Bundesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege
- Pflege, Geschichte der Pflege
- Unterscheide aber davon den jeweiligen Landeswohlfahrtsverband(LWV)
- Literatur - siehe bei den einzelnen Verbänden