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Vorübergehende aber schnell eingetretene ausgeprägte Desorientierung = Delir
  • Martin Spiewak: OP gelungen, Patient verwirrt. (Im Krankenhaus droht Älteren ein Trauma, das sie nie wieder loswerden. Was tun gegen die Desorientierung? In Die Zeit 10/2016 vom 10. März 2016


typischer Satz

"Am Ende habe ich sie nicht mehr wiedererkannt, sie war ein anderer Mensch"



Wie lässt sich erklären, dass von allen über 65-jährigen am Hüftknochen Operierten im ersten Jahr nach der OP ein Viertel verstirbt und ein Drittel die Selbstständigkeit verliert?


Aber auch das: mit dem Altersdurchschnitt wächst die Zahl derer, die mit einer Demenz (meist als Nebendiagnose oder noch nicht erkannt) in die Klinik eingeliefert werden. Bei chronischen Kranken und Patienten mit kognitiven Defiziten wirkt sich die Bewusstseinsstörung völlig anders aus. Ihr Hirn gerät während und nach der OP so sehr unter Stress, dass dessen Folgen lebenslang spürbar bleiben. "Ein Delir kann den Krankenhausaufenthalt zu einem traumatischen Ereignis werden lassen", sagt Christine Thomas, ärztliche Direktorin am Klinikum Stuttgart und eine der Ersten in Deutschland, die sich dem Thema gewidmet hat.


Diese Nebendiagnose beeinflusst aber die Heilungschancen bei der Hautdiagnosediagnose

--> vgl. Alterssyndrome



Prävention - Beispiele:

  • Am Sankt-Franziskus-Hospital in Münster wird jedem Risikopatienten eine Altenpflegerin zur Seite gestellt. Sie begleitet den Kranken bei allen Behandlungsschritten, bringt ihn in den OP und holt ihn aus dem Aufwachraum wieder ab. Auch in Münster sinkt die Delir-Rate.
  • wegen einer Schulterfraktur im Evangelischen Krankenhaus in Bielefeld-Bethel anmeldete. Das Haus gehört zu den wenigen Akutkliniken in Deutschland, die sich gezielt auf Demenzkranke eingestellt haben. Stefan Kreisel, Leiter der Gerontopsychiatrie im Evangelischen Krankenhaus Bielefeld.
  • Help-Programm - Das Kürzel steht für Hospital Elder Life Program, ein Konzept zur Delir-Vorbeugung aus den USA.
Die Help-Mitarbeiter, meist junge Leute im Freiwilligen Sozialen Jahr, begleiten die Patienten durch den Alltag der Klinik. Sie motivieren die Kranken, etwas zu essen und das Bett zu verlassen. Die Helfer übernehmen keine Pflegearbeiten, sondern erklären, beruhigen und hören zu. All das also, was das moderne Medizinsystem nicht mehr leisten kann. Help biete "Lowtech in einer Hightech-Umgebung", sagt Gerontopsychiater Kreisel.
Julia Bringemeier hat Gerontologie studiert, früher eine Sozialstation geleitet und das Help-Programm in Bielefeld mit aufgebaut. (auch ROT, Dem.Tests)
  • auch www.zeit.de/2016/10 tante hilde im Wohnzimmer (Hamburg, Evans. KH Alsterdorf, Projekt David, Validation, Einrichtung angepasst, Segregation Contra Inklusion )

ak.

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