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HeilerziehungspflegerInnen übernehmen in dem einen Job zahlreiche verschiedene Aufgaben


Beispiel: Zusammen mit einer Kollegin betreut Richard Fröbe eine Wohngemeinschaft in Berlin-Lichtenberg mit fünf Menschen mit einer leichten, geistigen Lernbeeinträchtigung. Sie leben zum Teil schon seit rund zehn Jahren zusammen – so lange kennt Richard sie auch. Richard und seine Kollegin sind unter der Woche am Nachmittag und an den Wochenenden den ganzen Tag da.

HeilerziehungspflegerInnen arbeiten nicht nur ambulant. Sie sind auch in Behindertenwerkstätten, Kliniken, Kitas und Wohnheimen tätig.

Rund 7,6 Millionen Menschen mit einer Schwerbehinderung leben nach Angaben des Statistischen Bundesamts in Deutschland. Und viele brauchen oft oder ständig die Hilfe von Heilerziehungspflegerinnen. Die Arbeit unterscheidet sich dabei je nach Arbeitsplatz. Während bei Menschen mit mehreren Beeinträchtigungen, die etwa auch im Rollstuhl sitzen, häufig die Pflege im Vordergrund steht, geht es im ambulanten Bereich viel darum, die Selbstständigkeit zu fördern.

  • Bundesarbeitsgemeinschaft der Ausbildungsstätten für Heilerziehungspflege in Deutschland.

Die Voraussetzungen für die Ausbildung sind hoch. Wer sich dafür interessiert, braucht entweder eine in der Regel zweijährige berufliche Grundausbildung oder eine Hochschulzugangsberechtigung mit Vorpraktikumszeiten.

Die Ausbildung variiert je nach Bundesland. Entweder besuchen angehende HeilerziehungspflegerInnen zwei Jahre die Schule und machen hinterher ein Anerkennungsjahr bei einem Träger. Alternativ dauert die Ausbildung drei Jahre und dann sind die praktischen Anteile integriert.

„Man braucht für den Beruf auf jeden Fall Geduld“, sagt ein HEP. Isabell hat letztens trotz einer Spastik gelernt, ihre Fingernägel selbst zu schneiden. Da müsse man es gemeinsam einfach immer wieder probieren, erzählt er. Und man sollte zuverlässig sein. Die fünf Bewohner zählen auf ihn – bei Problemen bei der Arbeit, aber auch bei der Organisation der WG.

„Da muss ich euch manchmal ganz schön motivieren – etwa Einkaufen gehen, was? Das macht ihr nicht so gern“, sagt der HEP. Nicole kichert los.


Wer sich für die Ausbildung entscheidet, wird sich im Wesentlichen mit drei Schwerpunkten befassen. Zum einen geht es um das Thema individuelle Teilhabe und Pädagogik: Wie bringt man jemandem bei, einen Einkaufszettel zu schreiben oder Essen zu kochen? Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Thema Pflege und schließlich geht es um rechtlich-organisatorische Fragestellungen. Man sollte auf jeden Fall vorab ein Praktikum machen, um zu testen, ob der Beruf einem überhaupt liegt.


Einkommen?[]

„Berufseinsteiger verdienen etwa 2400 Euro brutto“.

Zehn Jahre später sei man, je nach Tarifwerk, etwa bei 3100 Euro brutto.

Eine Form der Langzeitpflege. Seit zehn Jahren betreut der HEP die Wohngemeinschaft, viele der BewohnerInnen sind seit dem Start gleich geblieben. Er sieht, wie sie allmählich selbstständiger werden. Manchmal.

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