PflegeABC Wiki
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Das Magazin ZEIT Doctor zum Thema "Wer hilft mir, wenn ich dich pflege?" erscheint am 24. Mai 2008 in der Wochenzeitung, in DIE ZEIT. (Abonnenten lesen die Titelgeschichte zur Pflege Angehöriger komplett dort) 




Die Argumentationslinie berücksichtigt:

  • Den Vater oder die Mutter zu pflegen wird häufig zur Zerreißprobe.
  • Der Staat lässt die Angehörigen allein.
  • Das Pflegesystem unterstellt Lebens­formen aus dem 19. Jahrhundert als Regelfall — institutionalisierte Ignoranz
Datei:Beilage-22-2018-24.05.2018Boot
  • Papa und Mama waren immer die Kümmerer, doch plötzlich sind sie auf ihre Kinder angewiesen. Was bedeutet diese Rollenumkehr möglicher weise?
  • aber auch ökonomischer Zwang spielt nun eine Rolle.
  • überforderte Kinder - die ja selbst schon älter werden (bei 80jährigen sind "Kinder" häufig über 60)
  • Fachleute sind überzeugt, dass Gewalt in häuslicher Pflege deutlich häufiger vorkommt als im Heim.
  • es muss manchmal erst eskalieren, bevor Eltern Hilfe von außen zulassen
  • Fort­schrittliche Angebote wie die »Tagespflege« gibt es noch viel zu selten


Kommentar der Redaktionsleiterin zum Heftschwerpunkt:

… sehr viel ist gerade über den Mangel an der Innigkeit, die entsteht, wenn Eltern und Kinder sich noch einmal neu begegnen. ::Sie lernte einen Mann kennen, der seiner fast blinden Mutter ihre geliebten Kreuzworträtsel vorliest. Und sie hörte von Enkelkindern, die in einer WhatsApp-Gruppe Fahrdienste für den Opa organisieren. Auch einige Hundert ZEIT-Leser haben uns Gedanken zum Älterwerden geschickt.
Die meisten wünschen sich, so selbstbestimmt wie möglich zu leben, und viele würden dabei sogar professionelle Pflege vorziehen. Manche träumen von einem Alterssitz am Atlantik, andere Wünsche wirken auf traurige Weise bescheiden: Ein Leser schrieb, er hoffe, »dass man im Alter freundlich und respektvoll mit mir umgeht«.
Ihre Claudia Wüstenhagen, Redaktionsleiterin


Dazu erschien am 28. Mai 2018 auf der Website der Zeitung auch ein Gastbeitrag von  Cornelia Heintze: Meilenweit entfernt von dänischen Verhältnissen.

Printcover-beilage

Titelseite

Inhalt des Hefts:[]

WIE GEHT’S UNS DENN? Seite 4 Von Aufbau bis Zerrung: Deutschlands Muskeln im Check-up

UNTER UNSERER HAUT Seite 6 Giulia Enders erzählt, warum fermentierte Rüben und Gurken im Trend liegen und was der Darm davon hält

WER HILFT MIR, WENN ICH DICH PFLEGE? Seite 8-15 Brauchen die Eltern im Alter Hilfe, springen oft die Kinder ein, weil der Staat versagt. Viele sind überfordert. Wie kann die Pflege gelingen? (Corinna Schöps) xyz

IRGENDWAS IST IMMER Seite 16 Wehwehchen des Alltags. Diesmal: Die Sonne scheint, das Auge weint

MEIN WEG DURCH DIE KRISE Seite 18 Der Regisseur Leander Haußmann spricht über seine Depression und seine gefährliche Leidenschaft fürs Trinken

WIE SEHE ICH AUS? Seite 22 Alle hegen und pflegen ihr Gesicht, dabei sind es die Hände, die unser Alter schamlos verraten. Das muss nicht sein

WAS MEINEN SIE, LIEBE KOLLEGEN? Seite 24 Eine Studie zieht den Nutzen häufiger Schulter-Eingriffe in Zweifel. Wird zu viel operiert? Drei Experten reden Klartext

LIEBE IST GESUND Seite 30 Heilung in der Brandung: Warum es den Menschen ans Meer zieht





  • Welche Angebote können pflegende Angehörige entlasten? Die Sendung wird am Dienstag, 29. Mai, um 19 Uhr im BR-Fernsehen ausgestrahlt


Dazu erschien am 28. Mai 2018 ein Gastbeitrag von  Cornelia Heintze

Meilenweit entfernt von dänischen Verhältnissen[]

Die Regierung verspricht 13.000 neue Stellen in der Pflege. Um so gut zu werden wie Dänemark, bräuchte man hierzulande jedoch eine halbe Million zusätzliche Pflegekräfte. Link: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-05/pflegenotstand-jens-spahn-grosse-koalition-sofortprogramm/komplettansicht

xyz

Inform.Kästen:[]

WER KANN MICH BERATEN?[]

Pflegestützpunkte sind eine gute erste Anlaufstelle

LOTSEN IM SYSTEM

Viele Bürger kennen sie nicht: die offiziellen bundesweiten Pflegestützpunkte, in denen Sozialrechtsexperten ältere Menschen und Angehörige in genau dieser Situation beraten können und dafür bereit stehen. Sie erklären, wie man Anträge bei der Krankenkasse oder Pflegeversicherung stellt und aus welchen Töpfen pflegende Angehörige finanzielle Entlastung bekommen können.

Im Idealfall sucht man hier Rat, bevor man zwingend Hilfe benötigt. Wo die Stützpunkte angesiedelt sind, lässt sich bei der Stadt oder der Gemeinde erfragen.

Die Berater kommen auch ins Haus -auf Wunsch- um zu klären, welche Unterstützung sinnvoll ist. Sie kennen sich aus mit Vorsorgevollmachten, Gutachten des Medizinischen Dienstes, mit allen Modellen wie Tages-, Nacht- und Kurzzeitpflege.


Liegt jemand im Krankenhaus, ist der dortige Sozialdienst die einfachste Anlaufstelle.

Auch viele kirchliche und kommunale Einrichtungen verfügen über praktisches Wissen sowie über Kontakte zu Ehrenamtlichen, die für die Älteren einkaufen oder mit ihnen spazieren gehen. Denn Pflege bedeutet keinesfalls, dass man nur im Bett liegt und gewaschen wird: Was ein alter Mensch oft braucht, ist eine überwiegend oder begleitend eine soziale Unterstützung.



PRAKTISCHE PFLEGE – WIE GEHT DAS?


Wer zu Hause Eltern oder Partner versorgt, kann in Kursen der Krankenkasse oder von Angehörigenschulen lernen, wie gute, aktivierende Pflege funktioniert, wie man etwa dem Vater beim Aufstehen hilft, ohne ihm oder sich zu schaden. Wichtig für Angehörige: Von Anfang an Entlastungsinseln schaffen, regelmäßig zum Sport gehen, Freunde oder eine Selbsthilfegruppe treffen – auch, damit der zu Pflegende sich daran gewöhnt. Gute Infos im Netz bietet das Zentrum für Qualität in der Pflege (www.zqp.de) und die Kranken- und Pflegekasse DAK.


WIE PROFIS HELFEN

Man kann die Pflege vollständig einem Anbieter übertragen oder sich als Angehöriger beteiligen. Bevor man einen Dienst auswählt, am besten mehrere Anbieter ins Haus bitten, um gründlich und möglichst kostenlos zu besprechen:

  • Können die leisten, was ich brauche, sind die stets erreichbar?
  • Die Familie darf bestimmen, was die Profis übernehmen. Man hat das Recht, Zeit zu buchen ………
  • … und täglich zu sagen, was man möchte, etwa: heute weniger waschen, dafür mehr Haushalt. (Haushaltsarbeiten gehören aber nicht zu den Leistungen der Krankenversicherung)





Illustrationen[]

Seite 11:

  • ein Ruderboot

(Bild zur Rollenumkehr im fortgeschrittenen Alter)


Seite 14:

  • Auch wenn die Mutter eines Tages selbst Hilfe braucht, wird sie immer Mutter bleiben.


www[]

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